Hallo ihr Lieben!
Der Titel ist Mist und ob der Bereich passt weiß ich auch nicht, aber ich plane momentan ganz spannendes Zeug und würde euch dazu wahnsinnig gern ein paar Fragen stellen.
Hab hier ja länger nicht mehr viel geschrieben; zuviel passiert bei mir und das Studium frisst Zeeeit. Ich studiere momentan angewandte Psychologie und je weiter ich komme, umso mehr rückt die Bachelor-Thesis in den Raum. Da wird einiges an Eigenarbeit verlangt, also eine eigene, kleine Forschungsarbeit.
Von einer lieben Freundin die im ZI in Mannheim war und da an einigen Forschungsprojekten teilgenommen hat (im Rahmen ihrer DBT/PTBS-Therapie) habe ich einige interessante Dinge erfahren und zwei grobe Konzepte entwickelt.
Beide Konzepte sind noch gaaanz am Anfang, aber in beiden Fällen plane ich die Entwicklung einer Handy-App. Ich habe forschungstechnisch noch nix dazu begonnen, deswegen können in den Ideen auch noch sehr grobe inhaltliche Fehler sein; darauf könnt ihr mich gern hinweisen. Bei beiden Apps würde ich eine Art "Notfall"-Button planen, bei dem Nutzer auf Hinweise zu Verhalten in su*zidalen oder ähnlichen Krisen stoßen: Also bspw "Notruf wählen/ins Krankenhaus gehen" oä. Und ich würde bei beiden Apps Hinweise vorwegstellen, dass diese Programme keine Therapie ersetzen und nur in Absprache mit den behandelnden Ärzten genutzt werden sollten; um mich eben abzusichern.
Ich würde euch nun gerne beide Konzepte grob vorstellen und euch dazu ein paar Fragen stellen. Gerne könnt ihr auch alle Ideen die euch dazu noch kommen mit in den Raum werfen.
Konzept A: Skill-Koffer to go
Ich denke viele von euch haben (ob Borderline oder nicht) in ihren Therapien oder hier von Skills und Skill-koffern gehört. Ich glaube auch dass viele ihre Skills anfangs viel nutzen und dann irgendwann vergessen oder sie zu umständlich finden. Ich persönlich habe viele Skills die ich nur zuhause nutze - weil ich zb Igelbälle nicht mitschleppen will oder sie unterwegs nicht nutzen möchte.
Ich würde gerne eine kleine App schreiben, die zwei wesentliche Funktionen beinhaltet:
1. Aufklärung über Skills
Was sind Skills, wann nutze ich sie und auch eine Art Kartei von klassischen Skills (mit der Funktion sich Favoriten zu setzen und eigene hinzuzufügen)
2. Skill-"Minispiele"
Zuerst würde ich eine Einschätzung der aktuellen Anspannung (auch das wird vorher erklärt und eingeführt) mithilfe der Ampel (Also grün ist niedrig, gelb ist mittel, rot ist hoch) vornehmen. Danach werden dann verschiedene Skills (typische Hirn Flick-Flacks, einfache Übungen bei denen man sich auf das Handy und die App konzentrieren muss) als Minispiele absolviert. Zwischen allen "Leveln" gibt es motivierende, erdende Affirmationen und Hilfestellungen, sowie die Möglichkeit den Anspannungsbereich zu ändern oder die Skills abzubrechen
Meine Fragen dazu:
Würdet ihr eine solche App nutzen? (Sagt gern dazu ob ihr klassische Skills kennt/nutzt und warum ihr die App nutzen würdet/nicht nutzen würdet)
Welche Skills sollten auf jeden / auf gar keinen Fall dabei sein?
Welche Funktionen wären euch besonders wichtig?
Würde eine Art Levelsystem (nicht nach Leistung, sondern danach dass man es regelmäßig/häufig nutzt) oder eine Übersicht (wann genutzt, wann welcher Anspannungsbereich) zusätzlich motivieren die App zu nutzen oder abschrecken?
Nutzt ihr vielleicht schon eine ähnliche App (oder mehrere)? Falls ja, gerne den Namen der App(s)
Konzept B: Dissoziations-Warner
Dieses Konzept habe ich grob aus der Traume-Arbeit der Forschung in Mannheim übernommen. Die Patienten dort nehmen ihr Trauma per Mikrofon auf (mit bestimmter Anleitung, in schrittweiser Annährung usw) und hören es sich dann mehrfach an. Um dafür zu sorgen, dass sie währenddessen nicht dissoziieren gibt es eine Funktion am PC: Die Patienten können selbst einen Timer stellen (bspw jede Minute). Nach dieser Zeit beginnt der Computer stark bunt zu flirren und irgendwann auch zu fiepen usw. Er macht stark auf sich aufmerksam - diese Funktionen wurden sogar an Patienten in leichter Narkose getestet und selbst dort haben die Patienten Reaktionen gezeigt. Dieses Flirren und Fiepen endet wenn der Patient einen Knopf drückt. Dann wird er gefragt ob er grade dissoziiert ist oder nicht und auch ob er genug "da" ist um weiter zu arbeiten.
Ich habe darüber nachgedacht, dieses Konzept in eine App umzuwandeln. Ähnlich wie bei einem Wecker würde man einstellen in welchem Zeitbereich (zb: in der nächsten halben Stunde alle zwei Minuten) man gewarnt werden möchte. Außerdem kann man einstellen, welche Reize die App benutzen soll und in welcher Intensität: Grelles Blinken, Töne, Vibrieren. Ich stelle mir das so vor, dass bspw das Fiepen erst relativ leise ist und nur wenn keine Reaktion kommt lauter wird.
Meine Fragen dazu:
Selbstverständlich ist diese App nur sinnvoll, wenn der Patient in der Lage ist eine mögliche Dissoziation vorweg zu nehmen oder noch handlungsfähig ist. Ich selbst habe keine Dissoziativen Symptome und kann daher nicht einschätzen, ob es diese Situationen überhaupt gibt. Natürlich gibt es unerwartete Trigger, dafür würde es nicht helfen. Wenn ihr selbst Dissoziationen habt/hattet - glaubt ihr, ihr wärt in der Lage dieses Programm sinnvoll einzusetzen? Unabhängig davon ob ihr es für eine kluge Ergänzung haltet; aber glaubt ihr, es gäbe den prinzipiellen Bedarf und überhaupt die Möglichkeit das Programm zu starten und zu nutzen?
Kurz: Ist es möglich Dissoziationen vor zu ahnen?
Falls ja; was nutzt ihr bisher, wenn ihr befürchtet abzudriften? Wäre eine aufklärende "Datenbank" mit Skills/Fertigkeiten auch hier sinnvoll oder störend?
Würdet ihr die App nutzen? (ja/nein warum?)
Welche Funktionen wären euch dabei besonders wichtig?
Nach einer Reaktion des Patienten stelle ich mir auch hier Sicherheitssätze und Affirmationen hilfreich vor. Glaubt ihr das könnte euch helfen, oder würde es euch eher nerven (oder wärt ihr da neutral gegenüber)?
Ich freue mich sehr auf das Brainstorming mit euch! Als abschließende Frage; wenn ich eins der Konzepte tatsächlich realisieren würde, würdet ihr die Apps dann gerne testen und mir bei der Entwicklung damit ein wenig helfen? Falls ja; bei einem oder bei beiden Konzepten?
Vielen Dank!
Der Titel ist Mist und ob der Bereich passt weiß ich auch nicht, aber ich plane momentan ganz spannendes Zeug und würde euch dazu wahnsinnig gern ein paar Fragen stellen.
Hab hier ja länger nicht mehr viel geschrieben; zuviel passiert bei mir und das Studium frisst Zeeeit. Ich studiere momentan angewandte Psychologie und je weiter ich komme, umso mehr rückt die Bachelor-Thesis in den Raum. Da wird einiges an Eigenarbeit verlangt, also eine eigene, kleine Forschungsarbeit.
Von einer lieben Freundin die im ZI in Mannheim war und da an einigen Forschungsprojekten teilgenommen hat (im Rahmen ihrer DBT/PTBS-Therapie) habe ich einige interessante Dinge erfahren und zwei grobe Konzepte entwickelt.
Beide Konzepte sind noch gaaanz am Anfang, aber in beiden Fällen plane ich die Entwicklung einer Handy-App. Ich habe forschungstechnisch noch nix dazu begonnen, deswegen können in den Ideen auch noch sehr grobe inhaltliche Fehler sein; darauf könnt ihr mich gern hinweisen. Bei beiden Apps würde ich eine Art "Notfall"-Button planen, bei dem Nutzer auf Hinweise zu Verhalten in su*zidalen oder ähnlichen Krisen stoßen: Also bspw "Notruf wählen/ins Krankenhaus gehen" oä. Und ich würde bei beiden Apps Hinweise vorwegstellen, dass diese Programme keine Therapie ersetzen und nur in Absprache mit den behandelnden Ärzten genutzt werden sollten; um mich eben abzusichern.
Ich würde euch nun gerne beide Konzepte grob vorstellen und euch dazu ein paar Fragen stellen. Gerne könnt ihr auch alle Ideen die euch dazu noch kommen mit in den Raum werfen.
Konzept A: Skill-Koffer to go
Ich denke viele von euch haben (ob Borderline oder nicht) in ihren Therapien oder hier von Skills und Skill-koffern gehört. Ich glaube auch dass viele ihre Skills anfangs viel nutzen und dann irgendwann vergessen oder sie zu umständlich finden. Ich persönlich habe viele Skills die ich nur zuhause nutze - weil ich zb Igelbälle nicht mitschleppen will oder sie unterwegs nicht nutzen möchte.
Ich würde gerne eine kleine App schreiben, die zwei wesentliche Funktionen beinhaltet:
1. Aufklärung über Skills
Was sind Skills, wann nutze ich sie und auch eine Art Kartei von klassischen Skills (mit der Funktion sich Favoriten zu setzen und eigene hinzuzufügen)
2. Skill-"Minispiele"
Zuerst würde ich eine Einschätzung der aktuellen Anspannung (auch das wird vorher erklärt und eingeführt) mithilfe der Ampel (Also grün ist niedrig, gelb ist mittel, rot ist hoch) vornehmen. Danach werden dann verschiedene Skills (typische Hirn Flick-Flacks, einfache Übungen bei denen man sich auf das Handy und die App konzentrieren muss) als Minispiele absolviert. Zwischen allen "Leveln" gibt es motivierende, erdende Affirmationen und Hilfestellungen, sowie die Möglichkeit den Anspannungsbereich zu ändern oder die Skills abzubrechen
Meine Fragen dazu:
Würdet ihr eine solche App nutzen? (Sagt gern dazu ob ihr klassische Skills kennt/nutzt und warum ihr die App nutzen würdet/nicht nutzen würdet)
Welche Skills sollten auf jeden / auf gar keinen Fall dabei sein?
Welche Funktionen wären euch besonders wichtig?
Würde eine Art Levelsystem (nicht nach Leistung, sondern danach dass man es regelmäßig/häufig nutzt) oder eine Übersicht (wann genutzt, wann welcher Anspannungsbereich) zusätzlich motivieren die App zu nutzen oder abschrecken?
Nutzt ihr vielleicht schon eine ähnliche App (oder mehrere)? Falls ja, gerne den Namen der App(s)
Konzept B: Dissoziations-Warner
Dieses Konzept habe ich grob aus der Traume-Arbeit der Forschung in Mannheim übernommen. Die Patienten dort nehmen ihr Trauma per Mikrofon auf (mit bestimmter Anleitung, in schrittweiser Annährung usw) und hören es sich dann mehrfach an. Um dafür zu sorgen, dass sie währenddessen nicht dissoziieren gibt es eine Funktion am PC: Die Patienten können selbst einen Timer stellen (bspw jede Minute). Nach dieser Zeit beginnt der Computer stark bunt zu flirren und irgendwann auch zu fiepen usw. Er macht stark auf sich aufmerksam - diese Funktionen wurden sogar an Patienten in leichter Narkose getestet und selbst dort haben die Patienten Reaktionen gezeigt. Dieses Flirren und Fiepen endet wenn der Patient einen Knopf drückt. Dann wird er gefragt ob er grade dissoziiert ist oder nicht und auch ob er genug "da" ist um weiter zu arbeiten.
Ich habe darüber nachgedacht, dieses Konzept in eine App umzuwandeln. Ähnlich wie bei einem Wecker würde man einstellen in welchem Zeitbereich (zb: in der nächsten halben Stunde alle zwei Minuten) man gewarnt werden möchte. Außerdem kann man einstellen, welche Reize die App benutzen soll und in welcher Intensität: Grelles Blinken, Töne, Vibrieren. Ich stelle mir das so vor, dass bspw das Fiepen erst relativ leise ist und nur wenn keine Reaktion kommt lauter wird.
Meine Fragen dazu:
Selbstverständlich ist diese App nur sinnvoll, wenn der Patient in der Lage ist eine mögliche Dissoziation vorweg zu nehmen oder noch handlungsfähig ist. Ich selbst habe keine Dissoziativen Symptome und kann daher nicht einschätzen, ob es diese Situationen überhaupt gibt. Natürlich gibt es unerwartete Trigger, dafür würde es nicht helfen. Wenn ihr selbst Dissoziationen habt/hattet - glaubt ihr, ihr wärt in der Lage dieses Programm sinnvoll einzusetzen? Unabhängig davon ob ihr es für eine kluge Ergänzung haltet; aber glaubt ihr, es gäbe den prinzipiellen Bedarf und überhaupt die Möglichkeit das Programm zu starten und zu nutzen?
Kurz: Ist es möglich Dissoziationen vor zu ahnen?
Falls ja; was nutzt ihr bisher, wenn ihr befürchtet abzudriften? Wäre eine aufklärende "Datenbank" mit Skills/Fertigkeiten auch hier sinnvoll oder störend?
Würdet ihr die App nutzen? (ja/nein warum?)
Welche Funktionen wären euch dabei besonders wichtig?
Nach einer Reaktion des Patienten stelle ich mir auch hier Sicherheitssätze und Affirmationen hilfreich vor. Glaubt ihr das könnte euch helfen, oder würde es euch eher nerven (oder wärt ihr da neutral gegenüber)?
Ich freue mich sehr auf das Brainstorming mit euch! Als abschließende Frage; wenn ich eins der Konzepte tatsächlich realisieren würde, würdet ihr die Apps dann gerne testen und mir bei der Entwicklung damit ein wenig helfen? Falls ja; bei einem oder bei beiden Konzepten?
Vielen Dank!