Netzwerk- Wie "stricke" ich mir ein Helfernetz?

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    • Netzwerk- Wie "stricke" ich mir ein Helfernetz?

      Hey.

      Also eigentlich gehört mein Thema nicht unbedingt in den Anonym-Bereich. Es gehört unter Selbsthilfe, aber dann passte kein Unterbereich. Deshalb ist es hier. Und wenn es sensibel behandelt wird, ist das vielleicht nicht verkehrt.

      Hab wieder was zum Netzwerk gelesen. Dabei ist mir wieder eingefallen, wie schwer es mir fällt überhaupt eins aufzubauen, dass ich noch nie ein ganzes verlässliches Netz hatte, vielleicht einen Teil.
      Mir fehlt auch hier und da die Vorstellung, was ich da brauche.

      Wenn jemand etwas beisteuern kann,
      • eigene Erfahrung damit, sich ein Netzwerk aufzubauen, was es ihm geholfen hat usw.,
      • so zu sagen a, b, c, was dazu gehört, zu einem Netzwerk
      • Tipps und Tricks, wie man es sich aufbaut, bei Kontaktschwierigkeiten u. a.
      dann würde mir das sehr helfen.

      Vielen Dank für´s Lesen und wenn sich jemand die Mühe macht, etwas aufzuschreiben.
      Marlie


      P.S. @Snowflake, hier ist das Thema, in dem ich Deine Tipps gut gebrauchen könnte. :-)
    • Ein Netzwerk kann aus mehreren Komponenten bestehen:

      • professionelle Helfer (Therapeutin, Ärzte, Psychiaterin)
      • Familie
      • Freunde
      • Partner
      • soziale Netze (Foren, facbook-Gruppen etc.)
      • hilfreiche Innenpersonen (bei Multis)
      Ich würde erstmal damit anfangen aufzuschreiben wen ich da habe und kenne, und die Person dann (evtl. mit Telefonnummer oder Email) in eine Liste zu schreiben.
      So entsteht eine Übersicht wie groß das Netz schon ist.
      Als nächstes könnte man in einem Schaubild verschiedene auftretende Probleme aufschreiben und mit Linien mit den jeweils besten Helfern für das spezifische Problem verbinden.

      Noch ein Nachtrag zum Thema Freunde: meiner persönlichen Erfahrung nach muss sich die Freundschaft erst entwickeln, um tragfähig für ein Helfernetz zu sein. Freundschaften die im Entstehen sind und dann belastet werden, können schnell zerbrechen. Freunde die mit einem "durch dick und dünn" gehen sind kostbar und schwer zu finden.
      Und auch da muss man darauf achten, das nicht überzustrapazieren.
      Eine Freundschaft hat - auch - den Sinn, im Notfall für einander da zu sein, aber es darf nicht der ausschließliche (oder der wichtigste) Grund sein. Sonst kann das schnell in die Brüche gehen.

      Zum Thema "hilfreiche Innenpersonen": Hier hat sich ein (tägliches) kurzes "Briefing" bewährt, bei dem Probleme angesprochen, und Lösungen gesucht werden können.
      Entwickelt wurde das Konzept in der Therapie und ich bin wirklich überrascht wie viel Potential zur Krisenbewältigung hier schon vorhanden ist. Es musste nur entsprechend entdeckt und gefördert werden.

      LG


      PS: ich werde das Thema in einen besseren Bereich verschieben, hier sucht auch niemand danach, und es ist wichtig.
      Nur in der Stille hörst Du das Wort...
      Nur in der Dunkelheit siehst Du die Sterne...
    • o.k., danke für´s Verschieben, @Valerian und für Deinen Beitrag. Bis auf die Innenpersonen ist für mich alles sehr hilfreich, viel Anregung.


      Apropos Freundschaft.

      Mit Freundschaft habe ich eh meine Probleme. Aber eins ist glasklar, ich will in Freundschaften nicht, das jemand für mich da ist oder ich für jemanden da sein muss. Wenn ich eine Freundschaft eingehe, geschieht das eh sehr zaghaft. Dann möchte ich das überhaupt ganz zwanglos haben.
      Mir ist es wichtig, eine/n möglichen Freund/in nicht zu belasten.
      Zuletzt ist mir das passiert, als ich mit einer Bekannten am Abend zsm gesessen habe zum Tee. Unabsichtlich kam da doch in den Themen mein momentane Drang, alles in der Horrorversion zu sehen, durch. Uuuuhhh. Mal sehen, ob sie mich dann wieder treffen will.

      Hab in den letzten Jahren einen Kontakt gehabt zur Exnachbarin, dachte, es entwickelt sich eine Freundschaft, die lief von Anfang an nicht passend zu meinen Vorstellungen. Schon bald sagte sie "Ich gebe für meinen Freund mein letztes Hemd". Darauf mein Partner "ich auch". Darauf ich: "Ich nicht, das brauche ich selbst". Entsprechend ging diese Freundschaft auch auseinander.

      Selber habe ich solche Freundschaften noch nicht gehabt, wo man so füreinander da ist, dass man sich nachts anrufen kann, dass man mitgeht, wenn einer ins Krankenhaus kommt usw. Hätte mir das nicht vorstellen und es nicht zulassen können.
      Bloß in meiner Partnerschaft habe ich so eine Verbindlichkeit.
      Daher steht sowas für mich aktuell auch nicht auf dem Plan. Ich kann das garnicht anstreben.

      Freunde, wenn ich sie mir im Helfernetz vorstelle, dann eher so, dass da jemand ist, mit dem ich was nettes unternehmen und mich mal zum Quatschen treffen kann.
      Es gibt allerdings was, was ich ich mir wünschen würde, 1,2 Freunde zum Reden. Wo ich auch mal auf machen kann und mich nicht kontrollieren muss. Bisher habe ich sowas nur virtuell erlebt und mit meinem Partner.

      Seit Sommer 2016 habe ich mir ein neues Motto gesetzt, mir Freunde zu suchen, die mir einfach gut tun. Sprich nur dann in Kontakt gehen, wenn ich das Gefühl habe, mir diesem Menschen möchte ich sehr gerne Zeit verbringen und es fühlt sich leicht und angenehm an.
      Das andere Motto ist, den anderen sehen lassen, wer ich bin, und nicht mehr.
      Ich ging seither 2 Kontakte ein. Wenn es sich ergab, z. Bsp. weil ich 3 Mal absage und erst dann wieder ein Treffen will, dann sag ich gleich, dass ich psychisch krank bin, Depression habe.
      Der eine wird wohl langsam zu einem Freund. Beim letzten Treffen sprach er von irgendwas mit Psyche, da sagte ich, ich will das nicht auswalzen, möchte aber, das klar ist, warum ich absage oder sowas.
      Ich habe das Gefühl, mit diesem Umgang liege ich richtig. Dieser Kontakt entwickelt sich sehr angenehm.



      Familie...
      das macht mich doch grad traurig. Habe ja den Kontakt zu meiner Ursprungsfamilie abgebrochen letztes Jahr... Briefe und Karten schicke ich mir noch mit einem Bruder... der einzige...
      Dann war der Anschlag in London, ich ging über den Cut und schrieb meiner Schwester eine E-Mail, ob es ihr und ihrer Familie gut geht. Das war´s aber auch schon. Jetzt setze ich sie wieder auf "cut".
    • Hallo Marlie,
      Hallo alle, die hier so mitlesen (;

      du hattest dir ja gewünscht, dass ich mich einbringe, das mache ich natürlich gerne.

      Valerian schrieb:


      hilfreiche Innenpersonen (bei Multis)
      Ich würde erstmal damit anfangen aufzuschreiben wen ich da habe und kenne, und die Person dann (evtl. mit Telefonnummer oder Email) in eine Liste zu schreiben.
      So entsteht eine Übersicht wie groß das Netz schon ist.
      Als nächstes könnte man in einem Schaubild verschiedene auftretende Probleme aufschreiben und mit Linien mit den jeweils besten Helfern für das spezifische Problem verbinden.

      Noch ein Nachtrag zum Thema Freunde: meiner persönlichen Erfahrung nach muss sich die Freundschaft erst entwickeln, um tragfähig für ein Helfernetz zu sein. Freundschaften die im Entstehen sind und dann belastet werden, können schnell zerbrechen. Freunde die mit einem "durch dick und dünn" gehen sind kostbar und schwer zu finden.
      Und auch da muss man darauf achten, das nicht überzustrapazieren.
      Eine Freundschaft hat - auch - den Sinn, im Notfall für einander da zu sein, aber es darf nicht der ausschließliche (oder der wichtigste) Grund sein. Sonst kann das schnell in die Brüche gehen.

      Zu Valerians Beitrag möchte ich gerne hinzufügen:

      Ich finde, dass es "soetwas" wie Innere Helfer auch bei nicht-Multis geben kann. Ich habe es so noch nie genutzt, aber ich denke, dass dazu auch die arbeit mit dem Inneren Kind gehören kann, wenn es zb. in manchen situationen helfen kann. Oder andere Innere Helfer, wie Kindheitshelden oder soetwas, ich glaube da ist der Fantasie keine Grenze gesetzt, wenn man die Fähigkeit hat, diese auch für das Helfernetzwerk zu nutzen.

      Natürlich ist das Thema Freunde ein schwieriges.
      Es ist glaube ich für jeden hier unter uns schwierig wirkliche Freunde zu finden. Wir sind einfach anders und dadurch für sehr durchschnittliche Menschen, die hauptsächlich oberflächlich denken, einfach nicht der richtige Ansprechpartner. Aber das ist nicht schlimm, denn Ich persönlich, kann mit Oberflächlichen Personen gar nichts anfangen.
      Freunde mit ins Helfernetzwerk einzubinden, kann man finde ich immer mal antesten.
      Ich glaube direktes Fragen, ist eher nicht so gut. Das könnte vielleicht aufdringlich wirken.

      Marlie schrieb:

      Apropos Freundschaft.

      Mit Freundschaft habe ich eh meine Probleme. Aber eins ist glasklar, ich will in Freundschaften nicht, das jemand für mich da ist oder ich für jemanden da sein muss. Wenn ich eine Freundschaft eingehe, geschieht das eh sehr zaghaft. Dann möchte ich das überhaupt ganz zwanglos haben.
      Mir ist es wichtig, eine/n möglichen Freund/in nicht zu belasten.
      Zuletzt ist mir das passiert, als ich mit einer Bekannten am Abend zsm gesessen habe zum Tee. Unabsichtlich kam da doch in den Themen mein momentane Drang, alles in der Horrorversion zu sehen, durch. Uuuuhhh. Mal sehen, ob sie mich dann wieder treffen will.
      Ich verstehe deine Denkweise, aber irgendwie ist sie mir auch nicht ganz deutlich.

      ....
      ich unterbreche hier. ich bin grade nicht mehr ganz so fit um in ruhe zu schreiben, ich versuche lieber mal zu schlafen.
      werde in den nächsten tagen nochmal hier anknüpfen.
    • Huhu ihr lieben :-)

      Ich wollte die letzten Tage schon was zu dem Thema schreiben, aber Irgendwie reicht meine Energie und so gerade oft nciht so aus. Sorry.

      Was ein Hilfe Netzwerk stricken betrifft habe ich die letzten Monate auch so einiges an Erfahrungen gesammelt. Wir haven ja bis letztes jahr vor der Klinik voll stationär betreut gewohnt, was aber ziemlich schief lief irgendwann.

      Als wir dort raus wollten standen wir erstmal was Hilfe betrifft ziemlich doof da. Bei den Anträgen standen wir im.chaos, ....

      Aber so langsam wird das wirklich ganz gut :-)
      Was wir die ganze Zeit schon hätten waren Therapeutin (mit der wir gut klarkommen). Außerdem sind wir in einer dis selbsthilfegruppe wo wir auch gute und stabilisierende Kontakte haben.

      Nach so vielen Jahren vollstationärer Betreuung War das alles ohne ambulante Betreuung nicht möglich. Dort haben wir zuerst angesetzt.
      Hätte ein vorgespräch bei einem einrichtungsträger. Dazu habe ich einiges an Notizen vorher gemacht, was wir brauchen, was wir uns wünschen und auchndinge die so gar nicjt gehen (in der Einrichtung hattenin wir da ja so einige dinge. Hatten ziemlich angst vor erneuten negativen erfahrungen).
      Das kam dort aucz wirllich gut an dass wir das teils benennen konnten.

      Nach der Klinik klappte das nach langem hin und her auch übergangslos dass wir die Betreuung hatten. Das War wirklich gut :-)

      Dort erhalten wir auch Unterstützung bei sämtlichen Anträgen,...

      Wir haben dort dann gesammelt was wir alles an Hilfe brauchem. Der stunden.bedarf wird daraufhin auch nochmal angepasst seitens des Jugendamtes.

      Bei uns in der stadt gibt es noch einen krisendienst von der caritas der durch die Krankenkasse gezahlt wird. Dort haben wir inzwischen auch eine anbindung.
      Es gibt eine Hotline die 24 h erreichbar ist. Wir haben etwa monatlich ein Gespräch bei einer bezugsperson dort. In Notfällen kommen die Leute vorbei auch (die von der ambulanren Betreuung sind natürlich nicht 24 h am tag da).
      Das brauchten wir so noch nicht, aber da hier auch in bestimmten Bereichen riesige Schwierigkeiten bestehen die zum Teil auch abends auftreten können (z.b. Arzt sachsn, schaffen wir aktuell gar nciht) ist das eine gute Absicherung.
      Dort wird auch für akute Krisen ein Art krisenwohnun angeboten wo man bis zu einer Woche hin kann. Das ganze Programm soll halt auch dazu dienen Klinik Aufenthalte zu vermeiden (was uns aber eh mehr als entgegen kommt).

      Vom Grund her haben wir da inzwischen also Ein ganz gutes Netzwerk, wobei wir noch sehr schauen müssen,wie das dann geht dass wir uns dort melden können,.... Vertrauen aufbauen,... mit der ambulanten Betreuung klappt das inzwischen echt gut da haben wir auch mega viel Glück gehabt, unsre beiden betreuerinnen sind super :-)

      Das ist erstmal der teil des hilfenetzwerkes was den professionellen Bereich betrifft und akute Krisen ezc. Betrifft.

      Ich schreibe zum.zweiten teil nachher oder so noch was. Muss jetzt los zur thera.
      Bis dann, dreamy :-) :rooot:
    • Hey dreamy,
      danke für Deinen Beitrag.
      Hab gestern in der Tagesklinik angefangen und bin total durch den Wind. Werd mir den Beitrag nochmal in Ruhe durch lesen, wenn ich wieder ruhiger bin und Kopf dafür habe.