Wahn, Stephen King

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    • Wahn, Stephen King

      Die letzten 300 Seiten des neuen King hab ich in einem Rutsch durchgelesen, so spannend entwickelt sich die über 900 Seiten umfassende Geschichte.

      Vorsicht, evtl. Trigger!



      Edgar Freemantle ist ein erfolgreicher Bauunternehmer bis er eines Tages auf einer Baustelle einen schweren Unfall hat bei dem er seinen rechten Arm verliert und ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erleidet.
      An den Folgen dieses Unfalls zerbricht seine Ehe, er denkt an S*lbstm*rd, wovon sein Therapeut ihn allerdings abhalten kann.

      Edgar zieht statt dessen nach Duma Key (was auch der - bessere - Originaltitel des Romans ist), eine Insel der Florida Keys.
      Dort trifft er den Ex-Anwalt Wireman, der auf die 84 jährige Alzheimer-Patientin Elisabeth aufpasst, der die Hälfte der Insel gehört.

      Zwischen den beiden Männern entwickelt sich bald eine tiefe Freundschaft. Edgar beginnt zu malen, und entdeckt, dass seine Bilder eine eigene Kraft entwickeln. Zunächst warnen ihn die wie im Rausch entstehenden Zeichnungen vor Ereignissen der Zukunft, dann stellt er fest, dass er mit seinen Bildern auch die Gegenwart beeinflussen kann.
      Doch diese Gabe hat ihren Preis... und nach und nach kommen Edgar und Wireman dahinter, dass die schwer demente Elisabeth ein Geheimnis hütet, das bis in ihre Kindheit zurück reicht.
      Sie versucht die Männer zu warnen, doch die erkennen kaum einen Sinn in dem wirren Gerede und den seltsamen Taten der alten Dame.
      Dabei liegt der Schlüssel des Rätsels tief in ihrer Vergangenheit verborgen...



      Stephen King entwickelt sich weiter. Der neue Roman ist noch tiefer, noch bildhafter, die Charaktere noch "echter" als in den vorhergegangenen Werken.

      "Wahn" ist ein Puzzlespiel aus verschiedenen Hinweisen: dem Verhalten und den wirren Worten von Elisabeth auf der einen, und dem seltsamen Entstehungsprozess der Bilder auf der anderen Seite. Erst gegen Ende setzt sich alles nach und nach zusammen, und das ist unheimlich spannend.

      Das Buch kommt auf den ersten 600 Seiten mit einem einzigen Schockeffekt aus, danach wird es allerdings zunehmend gruseliger.
      King lässt sich mit seinen Charakteren viel Zeit die Story zu entwickeln, aber langweilig wird es nie, weil man ständig miträtselt.

      Auch in diesem Buch verarbeitet King seinen eigenen schweren Unfall und beschreibt die Leiden von Edgar sehr realistisch - man merkt, dass er vieles davon am eigenen Leib erfahren musste.
      Auch die ungewöhnlichen Hauptfiguren: ein Krüppel, Kranke und gescheiterte Existenzen, geben diesem Buch ein ganz besonderes Flair.

      Ich kanns nur empfehlen.
      Nur in der Stille hörst Du das Wort...
      Nur in der Dunkelheit siehst Du die Sterne...
    • Das klingt spannend... ich habe früher gerne mal Stephen King gelesen und würde das wohl auch gerne wieder tun. Klingt auf jeden Fall zimlich gut.

      Auch wenn es Off-Topic ist:
      Aber wie schaffst du es zu lesen? Ich würde so gerne und komme nie über eine Seite hinaus (obwohl ich früher immer so ein Bücherwurm war)... und das schon seit Jahren... selbst bei Büchern die ich schonmal gelesen habe.
      Wie machst du das?
    • Ich kann nur Lesen wenn schon die Abendrunde läuft und es drinnen ruhiger wird. Sonst ist einfach zu viel Gewusel im Kopf.
      Aber Lesen ist fester Teil des Einschlafrituals, und manchmal lesen auch andere (weitgehend still) mit. Wenns dann zu gruselig oder spannend wird, wird schon mal geflüstert.

      Tagsüber klappt das Lesen nicht, da ist zu viel los.
      Nur in der Stille hörst Du das Wort...
      Nur in der Dunkelheit siehst Du die Sterne...